Dienstag, 21. August 2012

Verheißung des Landes für die Juden


Die Zeugnisse, dass den Juden ein Land verheißen ist, sind im Alten Testament so häufig und überwältigend, dass gläubige Juden die Errichtung des Staates Israel als wunderbare Erfüllung der alten Verheißungen erleben  Zugleich haben wir vor Augen, was aus diesem Wunder geworden ist. Keine Spur von dem verheißenen Schalom im verheißenen Land sondern das Gegenteil davon: Unfriede, Angst, Hass und Gewalt. Über die Gründe dafür streiten Israelis und Palästinenser. Tatsache ist, dass die palästinensische Bevölkerung unter der ständigen Kontrolle, Einengung und Entwürdigung durch den Staat Israel und seiner weit überlegenen Militärmacht schwer leidet. Tatsache ist auch, dass arabische Nationen und auch viele Palästinenser der Existenz des Staates Israel ein Ende machen wollen und dass Palästinenser auf israelische Gewalt mit Gegengewalt reagieren.  Der Mauerbau und vor allem die  gegen alles Recht befohlenen oder von der Regierung geduldeten Siedlungen auf  palästinensischem Gebiet  sorgen für immer neue Empörung.
Wird diese Politik fortgesetzt, dann hat der Staat Israel keine Zukunft.

Sonntag, 12. August 2012

Schalom - Wetteifer der Religionen um den Frieden

Schalom ist ein zentrales Wort im Tanach, in der Bibel der Juden. Es meint nicht Befreiung von allem Leid, wohl aber Gesundheit, Wohlfahrt, Sicherheit und Ruhe Auch der Jude Jesus aus Nazareth verkündet in seinen Seligpreisungen den Frieden: „Selig sind dieSanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen“; „Wohl denen, die gewaltlossind und Freundlichkeit üben. Erben werden sie das Land“ (Matthäus 5,5 in den Übersetzungen von Luther und Walter Jens). Auch der Koran versteht sich alsReligion des Friedens. Zitiert wird oft Sure 2,256: „Es sei kein Zwang im Glauben.“ In Sure 5,56 heißt es: „Und in ihren Spuren [in den Spuren der Tora] ließen Wir folgen Jesus, den Sohn der Maria, zu bestätigen die Tora, die vor ihm war, und Wir gaben ihm das Evangelium, darinnen eine Leitung und ein Licht, bestätigend die Tora, die vor ihm war, eine Leitung und Ermahnung für die Gottesfürchtigen" (Übersetzungen von Max Henning).
In keinem Land der Welt leben Juden, Muslime und Christen unter ihnen auf so engem Raum beieinander wie in Israel/Palästina. Im friedlichen Wettstreit können sie hier beweisen, dass ihre Religion den Frieden will. Wird dieser Beweis von ihnen erbracht werden?

Heilige Stadt und Heiliges Land


Jerusalem ist für die Juden die Stadt Davids und die Stadt Salomos, in der er den ersten Tempel baute, für die Christen die Stadt, in der Jesus gekreuzigt wurde, für die Muslime die Stadt, in der Mohammed von dem Felsen aus, über dem der Felsendom errichtet wurde, in den Himmel auffuhr.
Das den Juden verheißene Land ist zugleich Heiliges Land für Juden, Christen und Muslime.

Zwei Staaten oder ein Staat?


Der Versuch der Vereinten Nationen, Israel und Palästina als zwei Staaten nebeneinander zu errichten, kann nach der neuesten Entwicklung als gescheitert  gelten. Wird es eines Tages einen gemeinsamen Staat für Juden und Palästinenser nach dem Vorbild säkularer Demokratien geben, die ihren Bürgern unabhängig von ihrer Religion völlige Gleichberechtigung gewähren?  In Israel sind knapp 20 Prozent der Staatsbürger arabischer Herkunft.  Sie sind vor dem Gesetz gleichberechtigt, in Wirklichkeit werden sie vielfach diskriminiert. Wie kann dann die Errichtung eines Staates für alle Bürgerinnen und Bürger, die von den  jüdischen, islamischen, christlichen Überlieferungen  geprägt sind, gelingen?  

Begegnung statt Streit der Religionen


Juden, Christen und Muslime behaupten, Gott habe ihnen die  Wahrheit ihrer Religion offenbart.
In seinem dramatischen Gedicht  „Nathan der Weise“  zeigt G.E. Lessing, wie der Streit beendet werden kann. Nicht  dadurch, dass Juden, Christen und Muslime um der Verständigung willen ihren angestammten Glauben, ihre Sitten und Gebräuche aufgeben. Der Jude Nathan selbst lässt sich nicht davon abhalten, als Jude zu leben. Aber er sagt, dass dasselbe Recht auch Christen und Muslimen zusteht und sie den Anspruch, die einzig wahre Religion zu vertreten, aufgeben müssen. Sie sollen einander in ihrer Verschiedenheit begegnen, und sie anerkennen und die Entscheidung über die letzte Wahrheit offen lassen. . 

Hoffnung, wo nichts zu hoffen ist?


Das Heilige Land ist das Land der Wunder. Wer hätte es nach der Zerstörung des zweiten Tempels im Jahr 70 n. Chr. und nach der Vertreibung und Zerstreuung der Juden in alle Welt für möglich gehalten,  dass zweitausend Jahre später Juden aus aller Welt in das Land ihrer Väter zurückkehren und dort einen Staat errichten?
Aber das Wunder der Umkehr vom Irrweg gegenseitiger Gewalt steht noch aus.Das Wunder geschieht,  wenn Juden, Christen und Muslime erkennen, dass  das Gebot der Nächstenliebe auch ihren nächsten Nachbarn gilt: „Sie sind Menschen wie wir und wir wollen sie lieben wie uns selbst.“

Versöhnung im Heiligen Land- Leitbild für die Welt


Die Bereitschaft zur "zivilen Konfliktbearbeitung" von Juden, Christen und Muslimen wird nicht nur die Politik des Staates Israel radikal verwandeln, sondern auch auf die Weltpolitik ausstrahlen. Die hebräische Bibel verheißt dem "Heiligen Land"  den Frieden. Das gilt auch noch nach 2500 Jahren.. Die Friedensbereitschaft im Heiligen Land kann zum Leitbild der Völker werden.